on 12. März 2010 by aparatsnow
Von Clemens Kartmann mit Fotos von Michael Smirnov
Sooo, der alljährliche 20“ Roadtrip stand an. Will heißen, 2 Sprinter, gefüllt mit zu kleinen Fahrrädern, ihren jeweiligen Besitzern und massig Blechdosen mit klebrigem, wachhaltendem Inhalt .
Nach 5 Wochen und gefühlten 5 Monaten, Radfahrabstinenz kam mir dieses Ereignis gerade recht, um mich wieder auf mein Rädchen zu schwingen. Dass dies ein etwas zu harter „Wiedereinstieg“ war sollte ich am folgenden Montag zu spüren bekommen. Der Plan hörte sich stressig, aber vielversprechend an: Samstag Hannover Yard Skatehall, abends Nightsession in der Hamburg I-Punkt Halle und Sonntag Aurich Playground.
Dem pünktlichen Start um 9Uhr machte der Schneefall einen Strich durch die Rechnung.
Gegen Mittag erreichten wir die Hannover Yard Skatehall, welche recht groß, dunkel und vielseitig erschien. Also Helm auf, schnell in den Proteinriegel gebissen und ab ging’s. Da ich dank meiner noch halbkaputten Finger keine Handschuhe tragen konnte galt es erstmal die Finger, durch eifriges fahren, warm zu bekommen.
Es tat echt sowas von gut mal wieder ein Fahrrad unter den Füßen zu haben, und überraschenderweise hatte sich wohl mein gesamtes Radgefühl mit meiner Kapsel verabschiedet. Eine Weile später trudelte auch Ändrew samt Perle und Smirnov, unserem Fotograf ein.
Nach ca. 2 Stunden erwies sich die Halle dann doch als nicht allzu prickelnd, denn die einzigen spaßigen obstacles waren eine Jumpbox, die darauf folgende Quarter und ein kleiner abgeschrägter wallride. Zudem entpuppten sich die massig Inliner, die die Minirampe belagerten, als überaus nervig. FETT! Btw, PROPS gehen raus an die blonde Emo-BMX-Mieze die mit fetten no-footern und nofoot-can-cans um sich schmiss. Hab ich so auch noch nicht gesehen!
Gegen 17Uhr sollte es dann weiter nach Hamburg gehen.
Dort angekommen erstmal fix in die Jugendherberge eingecheckt, das auf Roadtrips nicht wegzudenkende Fast-Food Menü à la Mc zu sich genommen und ab in die I-Punkt Halle.
Eine Riders only Bikersnight verriet die Homepage. Na mal sehn…
Sowas hab ich noch nicht gesehen: solch eine große, Säulenlose Halle mit Jumpbox, Quarter Combos, einer kleinen Minirampe, einer Street-Fläche, einem HAMMER Bowl mit oververt- Ecke und sogar eine richtigen Halfpipe. Zu Beginn etwas überfordert von der Anzahl der und Anordnung der Rampen fanden sich nach und nach alle einigermaßen zurecht. Wirklich angenehm war die Tatsache, dass nur Fahrräder unterwegs waren. Insgesamt eine coole, aber gewöhnungsbedürftige Halle mit super Bowl. Um Mitternacht wurden alle freundlich aus der Halle gebeten und wir begaben uns allesamt in unsere Unterkunft.
Nach dem Duschen („ass out!“) wurde, das Vorhaben, die Reeperbahn unsicher zu machen, leider gecancelt. Grund war die allgemeine wastedness und die Tatsache dass es bereits halb 2 war. Also nur ne lockere Runde Quartett und Tischkicker gespielt und ab ins Bett.
Sonntagmorgen 10Uhr. Alle 18 Mann machten sich, vom Vortag zerstört, aber dennoch ermutigt, auf den Weg nach Aurich. Was uns dort erwartete war unglaublich: der krasseste Skatepark/Halle den ich jemals gefahren bin. Alles wie aus einem Guss, trotzdem aus Holz. Mehrere Ebenen, eine Bowl, 2 Streetflächen und im hinteren Teil eine Jumpbox/Spine Combo, ein fantastischer Wallride, ein riesen Table mit kleiner Landebank, und, und, und.
Bei mir stellte sich erstmal der HASS, in Form von miesen Kopf- und Fingerschmerzen ein. Nach einer Weile rumsitzen, einer Schmerztablette, einem Proteinriegel (yeah!), einem Rockstar und massig Schokolade, sollte ich dann doch noch zu meinem Spaß kommen. Besonders der Wallride und die kleine Trainingsladebankbox wasauchimmer hatte es mir angetan.
Einen Verletzten gab es leider auch zu beklagen: Kevin, der einzige Mountainbiker unter uns, hat es geschafft sich alle 3 Außenbänder und die Kapsel im rechten Knöchel zu reißen. Gute Besserung!
Marcus hatte wieder die Cam in der Hand und filmte das gesamte Wochenende was das Band hielt. Auch Smirnov stellte gegen Ende der Session seine Fotoausrüstung auf.
A mords gaudi war es also, die leider viel zu kurz währte. Die Streetflächen konnte ich kaum fahren und den schönen Bowl habe ich schlichtweg vergessen. Aurich war einfach die beste Halle des Trips.
Nach 4 (gefühlten 2) Stunden ging es auch schon wieder auf die Heimreise. Diese stellte sich als sehr zäh heraus. Gegen halb 10 Abends erreichten wir die Stadtmauer in Darmstadt wo die meisten auch gleich abgeholt wurden.
Fettes Dankeschön an die Hallen und natürlich an Maggus und Sven für die Organisation.
Resultat am Montagmorgen: 2 fette Blasen, einen scratch der nicht heilen will und den Muskelkater meines Lebens.
Links: www.twenty-inch.de